Im Zeitalter der digitalen Medien wird es immer schwieriger, Kinder und Jugendliche fürs Lesen von Büchern zu begeistern. So versuchen Verlage sogar über YouTuber und Instagram ihr Publikum zu finden, wie im Artikel Leser dringend gesucht von Elisabeth Kagermeier in der Wochenzeitung DIE ZEIT vom 21. März 2019 zu lesen war. Manche Grundschulen bieten auch "Tent-Reading" an, bei dem sich Schüler mit Taschenlampen in Tipis zurückziehen, um dort ein besonderes Lesegefühl zu finden.

Was ist das Problem dabei, wenn wir keine Bücher mehr lesen wollen? Bei einer Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung kam heraus, dass knapp 20 Prozent der Zehnjährigen in Deutschland nicht so lesen können, dass sie einen Text auch verstehen, obwohl gerade diese Gruppe noch sehr gerne liest. Eine internationale und interdisziplinäre Gruppe von Wissenschaftlern versucht zu ergründen, welche Folgen die Digitalisierung für das Lesen hat. Dabei kam heraus: Wer auf Papier liest, kann Informationen besser verarbeiten, weil mit digitalisierten Medien meist schneller und oberflächlicher gelesen wird. Also alles zurück auf "Buch"? Und: Alle in die Bibliothek?

Das AMG bietet zwar keine Tipis in der Schulbibliothek an, aber neben einigen Tischen, um zu arbeiten, gibt es ein gemütliches Sofa und Sitzsäcke, wo man es sich mit einem Buch oder den Lernsachen bequem machen kann. Außerdem findet man viele spannende und unterhaltsame Bücher und zudem natürlich wissenschaftliche Wälzer. Wenn man also während eines stressigen Schultages einen stillen Rückzugsort sucht, um in Ruhe beim Lesen eines Buches zu entspannen, ist die Schulbibliothek im ersten Stock gegenüber dem Lehrerzimmer der perfekte Ort dafür. Für Schüler von der siebten bis zur zwölften Klasse ist etwas dabei und sogar fremdsprachige Bücher findet man. Natürlich stehen auch mehrere Computer für Recherchen zur Verfügung. Außerdem kann man auf Lexika oder andere Lernhilfen zurückgreifen. Das Ausleihen beruht auf Vertrauensbasis und funktioniert ganz leicht: Name, Datum, Klasse und Buchtitel in die am Tresen bereitliegende Liste eintragen und bei der Rückgabe wieder durchstreichen.

Studienbibliothek
Foto: privat

Übrigens: Bei der großangelegten Studie kam auch heraus, dass bei erzählenden Texten das analoge Medium, also das Buch, dem digitalen nicht mehr überlegen ist. Es spricht also nichts gegen das Lesen von spannender, unterhaltsamer Literatur mit einem E-Book. Allerdings: Gegen das Schmökern in den Büchern in der Bibliothek spricht es ja auch nicht. Und für wissenschaftliches Arbeiten oder dem Lernen ist das Buch anscheinend sowieso unschlagbar.