Am 20. Februar führten die Fachschaften der sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften Physik und Biologie/Chemie einen Projekttag für die 7. Jahrgangsstufe durch. Aufgeteilt auf Kleingruppen wurde den Schülerinnen und Schüler mit vielen Übungen und Experimenten ein praktischer Zugang zu naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen vermittelt.
Während der insgesamt sechs Schulstunden durchliefen alle Teilnehmende an diesem MINT-Tag ein umfangreiches und vielseitiges Programm.
MINT-Tag Informatik:
Was hat das Aufschlagen, Salzen und Löffeln eines Frühstückeis mit Programmierung zu tun? Dieser Frage gingen die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Informatik-Workshops nach und kamen zu folgender Antwort: Sehr viel: Beide Vorgänge laufen nach einer bestimmten Ausführungsvorschrift, einem Algorithmus ab.
Dankenswerterweise entführten Mitarbeiter der Firma Continental Regensburg unsere Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen in die Welt der Programmierung mit dem Calliope mini, einem Einplatinencomputer, der speziell für Bildungszwecke entwickelt wurde.
Foto: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Calliope_mini.svg
Neben 25 roten sowie einer RGB-LED und zwei programmierbaren Buttons enthält der Calliope mini einen kombinierten Lagesensor mit Bewegungssensor und Kompass sowie ein Funk-Modul, mit dem ein Calliope mini mit anderen Calliope mini kommunizieren kann. Nach einer kurzen Einführung in die Algorithmik lernten die Schülerinnen und Schüler den Calliope mini kennen, indem sie die einzelnen Bestandteile des Einplatinencomputers an einem Modell richtig zuordneten.
Foto: privat
Das Kernstück des Workshops war die Programmierung von verschiedenen Miniprojekten: So galt es auf dem Display des Calliope mini ein blinkendes Herz anzeigen zu lassen, einen Rundenzähler zu schreiben oder ein Klavier zu implementieren.
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Eine besondere Herausforderung war das Programmieren eines Diebstahlalarms für eine Truhe voller Gummibärchen. Mithilfe der Sensoren des Calliope mini sollte ein Alarm ausgelöst werden, wenn die Truhe geöffnet wurde. Die Schüler durften ihre Programme an der Truhe testen und wurden bei einem funktionierenden Alarm mit Gummibärchen belohnt.
Am Ende waren sich alle einig: Das hat richtig viel Spaß gemacht!
MINT-Tag Mathematik:
Mit platonischen Körpern hoch hinaus
In der Mathematik sollten dem Eulerschen Polyedersatz, erst spielerisch, anschließend durch Knobeln und Nachrechnen, auf die Schliche gekommen werden. Grundlage dazu war das Basteln der speziellen Polyeder, den platonischen Körpern. In der Antike wurden diese 5 Körper mit den 5 Elementen assoziiert. Entsprechend mussten die Schülerinnen und Schüler zunächst die altgriechischen Namen zu den Körpern zuordnen. Kepler vermutete sie – fälschlicherweise – als tragende Unterkonstruktionen für die Planetenbahnen. Die Bahnen selbst hatte hoch präzise vermessen und die Sonne als Bahnmittelpunkt erkannt, was im wahrsten Sinne des Wortes eine BAHNBRECHENDE Erkenntnis war. Ohne Wissen um die Schwerkraft konnte er die Ursache der Bahnkurven jedoch nicht ergründen und griff auf die platonischen Körper zurück. Wie einst Kepler, strebten nach den Pflichtübungen auch unsere Polyederchampions nach Höherem und griffen mit den platonischen Körpern auf ihre Weise nach den Sternen.
Foto: privat
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MINT-Tag Physik:
In Physik durften sich die Siebtklässler an den Bau ihrer allerersten Schaltkreise wagen. So ganz ohne Vorkenntnisse aus dem bisherigen Unterricht war das manchmal gar nicht so einfach.
Umso größer war dann aber die Begeisterung, wenn die Lämpchen nicht nur leuchteten, sondern durch gezieltes Schalten auch noch beliebig gesteuert werden konnten.
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MINT-Tag Chemie:
In einer 45-minütigen Chemie-Show wurde das geboten, was ein jeder Zuschuer erhofft hatte: Chemische Reaktionen, überraschene Experimente, Knall und Rauch – eben alles, was das Chemiker-Herz höher schlagen lässt.
Anschließend standen selbst durchgeführte Versuche beim MINT-Tag der 7. Klassen im Vordergrund. Sogar ein bellender Hund war dabei. Nein – kein wirklicher - es ist die Bezeichnung eines Versuchs zur Knallgasprobe. Mit Haushaltschemikalien (Natron- und Zitronensäure) wurde auch Gas erzeugt, aber auch Farben spielten bei den Versuchen eine wichtige Rolle.
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So bauten die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Lavalampe mit Lebensmittelfarbstoffen auf und testeten Indikatoren mit Säuren und Laugen.
Foto: privat
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Daneben mikroskopierten sie Blüten von Stiefmütterchen, Aurikel und Buntnessel. Unter dem Mikroskop konnten sie auch das Wachstum von Silberästchen bis zu -bäumchen an einem Kupferdraht beobachten.
Das Basteln von Molekülen mit Bausteinen aus dem Molekülbaukasten fanden alle sehr interessant und spannend.
Ein großes Dankeschön an alle beteilgten Lehrkräfte, die unseren 7.Klässlern spannende Einblicke in die vielfältige Welt der Naturwissenschaften geben konnten.
Michael Hoffmann (im Namen der MINT-Fachschaften)