Im Oktober entwickelte die Umweltgruppe die Idee einer nachhaltigen Bepflanzung des Pausenhofs. Das Dach über den Fahrradständern sollte Regenwasser sammeln. Sowohl die Regenperioden, als auch die Trockenphasen verlängern sich im Zuge des Klimawandels, was Stress für Tiere und Pflanzen aller Ökosysteme, auch die auf dem Pausenhof, bringt. Was liegt daher näher, als die überschüssigen Niederschläge zu sammeln und für die Trockenheit, in der Wasser umso kostbarer ist, aufzusparen. Sehr viel edleres Trinkwasser schlossen wir zur Bewässerung aus.
Dazu musste erst einmal eine Regenrinne an die Überdachung angebracht werden. Da das Dach selbst schon schwer in die Jahre gekommen war, ließ die Stadt Regensburg im Handstreich nicht nur eine Regenrinne, sondern auch gleich ein neues Dach für den Fahrradständer anbringen. Danach konnte ein passender Regensammler ausgewählt und von der Umweltgruppe montiert werden. Nachdem die Wasserversorgung geregelt war, begannen die Planungen mit dem Gartenamt der Stadt Regensburg zur neuen Begrünung. Frau Schmid stand uns mit Rat und Tat zu Seite und sorgte für Professionalität und das nötige Know-How beim Ablauf der Arbeiten. Da im Kern der Pausenhof für die Schüler*innen verschönert werden sollte, wählten wir mehrjährige Blühmischungen aus. Deren Blütenpracht soll dazu beitragen die Pausen, von einer reinen Unterbrechung des Unterrichts, zu einer Erholungsphase in schöner Umgebung aufzuwerten. Natürlich sind die eingepflanzten Blühmischungen insekten- und bienenfreundlich. Kenner bemerken sicherlich beim AMG-Honig der nächsten Jahre ein reicheres Blütenaroma im Abgang. Wer sich nicht auf den subjektiven Geschmack beim Honig verlassen möchte, der kann im wissenschaftlichen Vergleich einer Baumscheibe, die noch im alten Zustand belassen wurde, mit den neu bepflanzten Beeten die Verbesserung der Biodiversität im Pausenhof erforschen. Weiterer unterrichtswirksamer Benefit ist, dass die Schüler nun täglich sehen können, wie groß 1 m³ oder 1000 Liter sind. Das wahre Highlight für die Schülerinnen und Schüler waren jedoch die Erdarbeiten. Die 6B verstärkte dabei die Umweltgruppe; als vergleichsweise „schweres Gerät“ rückten zur Mittagspause noch einige Schüler der 9. Jahrgangsstufe an und erwiesen sich als große Hilfe. Insgesamt wurden mit Hacke und Spaten mehrere Tonnen Erde aufgebrochen und abgetragen. Danach wurden die Beete wieder mit etlichen Tonnen neuem Substrat befüllt. Die Jugendlichen hatten viel Spaß, doch nach zwei Stunden schweißtreibender Arbeit gewannen die gelegentlich geschmähten Latein- und Mathestunden mit jeder Schaufel geschippter Erde wieder an Attraktivität. Da aber klar war, dass die Sechstklässler ihren eigenen, zukünftigen Pausenhof verschönern, blieben sie begeistert bei der Sache und belohnten sich mit dem Einpflanzen der ersten Stauden selbst. Die Pflanzaktion war damit insgesamt eine Aktion von Schülern für Schüler. Im Kern ist jede Tätigkeit an einer Schule für die Schüler*innen, doch oft verlieren Lehrkräfte und Schüler dies in der täglichen Routine aus den Augen. Bei der zeitlich überschaubaren Pausenhofumgestaltung trat dies klar zu Tage. Bleibt zu hoffen, dass sich die Schüler*innen auf dem neu bepflanzten Pausenhof gut erholen und sich im gesamten Schulgebäude und Schulalltag am AMG wohlfühlen.
Foto: privat
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Florian Maier