Einen Tag vor Schulbeginn begann am frühen Morgen für einige Schüler:innen aus Q11 und Q12 die Bildungsreise nach Berlin, die sie sich mit mehrmaligen Treffen, Motivationsschreiben und kleinen Referaten hart erarbeitet hatten. Sofort nachdem wir in der Jugendherberge am Ostkreuz eingecheckt hatten, begaben wir uns rasch zum Reichstagsgebäude, wo uns eine Führung im Plenarsaal erwartete. Dieser folgte ein Rundgang hinter die Kulissen des Bundestags, bei dem wir beispielsweise den Fraktionssaal der SPD sowie die von Tagesschau und Co. bekannte Fraktionsebene besichtigen konnten. Außerdem gab uns ein ehemaliger Schüler des AMGs, der mittlerweile wissenschaftlicher Mitarbeiter der Regensburger Abgeordneten Carolin Wagner ist, kompetent Auskunft über seine eigene Tätigkeit wie auch die der Abgeordneten. Gefolgt wurde dieser Besuch im Bundestag vom klassischen Kuppelbesuch. Gestärkt durch Currywurst eilten wir am Abend zurück ins Regierungsviertel, wo wir an einer Multimediashow zur deutschen Geschichte teilnahmen.
Am Dienstag führte unser Weg zunächst in die bayerische Vertretung, wo uns ein Oberpfälzer Landsmann empfing, uns die Funktion der bayerischen Vertretung erklärte, alle unsere Fragen sehr geduldig beantwortete und uns ein wenig durch die – nach unserem Geschmack teilweise etwas zu "dahoamigen" – Räumlichkeiten, wie zum Beispiel den Bierkeller und die fränkische Weinstube, führte. Anschließend besuchten wir das wirklich sehr moderne und empfehlenswerte Jüdische Museum, wo uns in einer interessanten Führung die Aspekte des jüdischen Lebens in Deutschland, auch jenseits des Nationalsozialismus, erläutert wurden.
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Den Mittwoch begannen wir mit zwei Dokumentationszentren zur Geschichte der DDR: wir besuchten die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße und den "Tränenpalast", die offizielle Übergangsstelle in der Friedrichstraße für Besucher, die aus Westberlin nach Ostberlin wollten. Am Nachmittag informierten wir uns in der „Topographie des Terrors“ über die Verbrechen Nazi-Deutschlands und in einer Sonderausstellung über die Person Albert Speers, welcher unter Hitler ein prominenter Architekt war, nach der Kapitulation des Deutschen Reiches aber recht glimpflich davongekommen war und mit seinen Memoiren und Vorträgen ein reicher Mann wurde.
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Am letzten Tag ging es vor der Abreise noch mal Unter die Linden, wo wir in der Europäischen Vertretung an einem Planspiel zum Gesetzgebungsprozess in der EU teilnehmen und uns in den Räumen ein wenig in die Ausstellung einlesen durften. Nach einer schnellen Mittagsmahlzeit mussten wir leider schon wieder Abschied nehmen und zurück gen Süden fahren – jedoch mit um einiges mehr Wissen als auf der Hinfahrt.
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Johannes Trapp, Q11