Alle Schulkonten, auch das Konto der Umweltgruppe, das von der Sekretärin Frau Lehner hoch professionell geführt wird, müssen zum Jahresende ausgeglichen sein, das heißt auf null Euro stehen. Daher spendet die Umweltgruppe ihre finanziellen Überschüsse jedes Jahr vollständig. Das neue Jahr beginnt die Umweltgruppe daher immer völlig mittellos, dafür aber voller Tatendrang und Ideen. Die Schüler wählten für die Spenden in offener Diskussion drei gute Zwecke aus, für die sie ihre Spenden verwendet wissen wollten. Für die Schüler stellt das Spenden immer einen der Höhepunkte des Jahres dar, da sie die Früchte ihrer Arbeit und ihre Selbstwirksamkeit dadurch noch einmal ganz deutlich vor Augen geführt bekommen. Eine große Motivation für das Engagement in der Gruppe. Auch der Schulleiter Herr Thammer genehmigte die Spendenziele. In Reihenfolge der Stimmen waren dies der Bund Naturschutz zum Kauf von Flächen auf der Donauinsel, das Tierheim in Pettendorf und, ebenfalls ein Flächenkauf, der Arche-Noah-Fonds des LBV, der eine Moorfläche durch den Kauf dauerhaft schützen will.
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Mit 320€ erhielt der BN die größte Einzelspende, da das Biotop, die Donau-Insel, fußläufig vom AMG aus erreichbar ist. Etwa alle 25 Jahre wird die Insel vor Mariaort vom Hochwasser überspült, und versinkt – wie im Märchen – komplett. Dann ist buchstäblich „alles im Fluss“. Durch das vollständige Versinken entsteht eine einzigartige Dynamik in den Ökosystemen der Insel. Solche Flächen sind äußerst selten geworden in Bayern. Im Februar war nun Zeit die Insel mit dem Leiter des BN in Regensburg, Herrn Schoberer, zu besichtigen. Zwei Teilflächen auf der Insel konnte der BN bereits kaufen und damit naturnah gestalten und dauerhaft schützen. Herr Schoberer erklärte die verschiedenen ökologischen Nischen sehr lebensnah. Er bot an, den Schülern der Umweltgruppe, Material für den Bau eines weiteren großen Insektenhotels, eines echten Luxushotels, zur Verfügung zu stellen. Wichtigstes Element des Hotels ist übrigens ein Maschendrahtschutz mit ca. 1cm² großen Maschen. Die Insekten sollen einfliegen können, Spechte und andere hungrige Mäuler, sollen es aber nicht als Speisekammer missverstehen. Daher ist ein Schutz unbedingt nötig. Zudem können sich die Schüler beim Sensen der Wiesen auf der Insel einbringen. Das mit der Sense geschnittene Gras fällt so locker, dass es beim Aufschichten zu Miet-Haufen, nicht fault. Dadurch wird es im Gegensatz zu einem Komposthaufen als Quartier für Eidechsen und Insekten nutzbar. Den Schülerinnen und Schülern war es sehr wichtig, tatsächlich vor Ort beim Schutz der Biodiversität mithelfen zu können. Lokal handeln und global denken eben. Auch ohne gleich mit anzupacken ist ein Spaziergang über die Wege auf der Insel sehr lohnend und vielleicht auch so begeisternd, dass der BN bald noch mehr Spenden für sein ehrgeiziges Projekt erhält. Die Donauinsel ist nicht nur für die Schülerinnen und Schüler des AMG, sondern für alle Regensburger zu Fuß oder mit dem Rad gut erreichbar. Ein komplett geschlossener, ökologisch so seltener wie wertvoller Lebensraum, wäre ein echtes Juwel vor den Toren der Stadt. Ein Naturerbe neben dem Weltkulturerbe würde entstehen. Dabei hilft die Umweltgruppe des AMG gerne mit.
Florian Maier