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Noah Rohrwild hat das Landesfinale von „Jugend debattiert“ gewonnen

Regensburg. Sollen bei Wahlen zum Bayerischen Landtag die Parteien verpflichtet werden, auf den Landeslisten gleich viele Frauen und Männer als Kandidaten und Kandidatinnen aufzustellen? Dass ein Junger Liberaler sich dafür ausspricht, dürfte eher selten der Fall sein. Noah Rohrwild hat das beim Landesfinale von „Jugend debattiert" trotzdem so überzeugend gemacht, dass er den Landessieg abräumte. Nun darf er im Juni zu den Bundesfinaltagen nach Berlin fahren.

Jugend Debattiert Landesfinale
Foto: privat

Sachlichkeit ist entscheidend

Der Abiturient vom Albertus-Magnus-Gymnasium, der gerade mitten in der Prüfungs-phase steckt, diskutiert für sein Leben gern - „schon immer", wie er erzählt. Und wenn er gegen die eigene Meinung argumentieren müsse, sei er oft sogar am überzeugendsten. „Der Perspektivwechsel macht Spaß", sagt der 18-Jährige. Außerdem sei es dann auch fast ein wenig einfacher, sachlich zu argumentieren. Schon im Regionalfinale sei das so gewesen. Die Aufgabenstellung dort für ihn: Warum sollten Jugendliche ein Grunderbe erhalten? Einen Verfechter dieser Idee würden viele wohl bei den Jusos vermuten. „Als Junger Liberaler kann ich das nicht befürworten", räumt Noah Rohrwild unumwunden ein und lächelt. Das muss man verstehen: Auf den persönlichen Standpunkt kommt es bei „Jugend debattiert" nicht an. Das Los entscheidet, welche Position ein Redner einnimmt. Die Jury achtet neben Sachkenntnis, auf Ausdrucksvermögen, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft. Wer sich mit Noah Rohrwild unterhält, kommt nicht umhin, zu bemerken: Seine Sätze sind wohl formuliert. Das Gegenüber hat er im Blick. Seine Sprechpausen weiß er zu setzen. Und dass er politisch „sehr interessiert" ist, kommt ihm sicher zugute. Sein rhetorisches Talent sei in der 12. Jahrgangsstufe auch seiner Lehrerin Manuela Dennerlohr aufgefallen, erzählt er. Bei ihr habe er das Profilfach Rhetorik belegt. Die Schüler setzten sich unter anderem mit Sprachmelodie und Körperhaltung auseinander oder der sinnvollen Gestaltung eines Referats. Vor allem übten sie sich aber im Debattieren. „Darin bestand unsere Klausur" schildert Noah Rohrwild. Offensichtlich bestand er sie derart überzeugend, dass seine Lehrerin ihm vorschlug, bei „Jugend debattiert" mitzumachen. Schon in der achten Klasse hatte sich Noah Rohrwild ein erstes Mal an den Wettbewerb gewagt. Jetzt in der Altersgruppe 2 - also in der 10./11. mit 13. Jahrgangsstufe - hat er aber „richtig Spaß", wenn er während einer Debatte im Redefluss sei. Mit Begeisterung sieht sich der 18-Jährige auch Debatten im Bundestag an.

Klare Wahl im Deutsch-Abitur

Aber nicht nur die Politik ist das Feld der Rhetorik. Die Kunst der guten Rede ist in der Wirtschaft ebenfalls unentbehrlich, in der Wissenschaft und in der Kultur. Sie ist vor Gericht zu erleben und auf der Kanzel, aber auch - mit ein wenig Glück - bei Dienstjubiläen, Preisverleihungen, Hochzeiten oder Abiturfeiern. Darauf steuert Noah Rohrwild gerade zu. Hilft ihm, der Gymnasiallehrer für Wirtschaft/Recht und Geografie werden will, sein Talent jetzt bei den Abiturprüfungen? Da kommt Noah Rohrwild doch kurz ins Nachdenken. Eher nicht, meint er dann. Obwohl: Er sei schon sicher, dass er beim Deutschabitur am Donnerstag eher nicht die Gedichtanalyse, sondern das argumentative Thema wählen werde.

Sabine Straßer

Mittelbayerische Zeitung vom 23.04.2024
Link zum Originalartikel:
https://www.mittelbayerische.de/lokales/stadt-regensburg/um-kein-argument-verlegen-noah-rohrwild-gewinnt-landesfinale-von-jugend-debattiert-15899358