Dank der Unterstützung unseres Elternbeirats konnten dreißig Schüler der zehnten Jahrgangsstufe kostenlos an einem Rhetorik-Workshop teilnehmen. Katharina Weikl, eine Kommunikationstrainerin aus dem Fachbereich „Mündliche Kommunikation/Sprecherziehung“ der Universität Regensburg, brachte uns Schülerinnen und Schülern die Kunst der Rhetorik näher und zeigte uns, wie wir die Zuhörer am effektivsten erreichen können.
Zuerst ging es um die Haltung beim Reden, besonders bei Präsentationen. Katharina meinte, dass man am präsentesten und offensten wirkt, wenn man die Beine fest auf den Boden stellt und die Arme nicht verschränkt. Aber wohin mit den Armen? Genau dafür ist die Gestik da! Mit Gesten kann man den Zuhörern besser erklären, was man sagen will, und die Rede interessanter machen. Studien zeigen sogar, dass man sich selbst seltener verspricht, wenn man seine Hände natürlich bewegt. Die Schüler wendeten das Konzept sofort in einer Übung an, in der sie einen einfachen Begriff zunächst ohne und dann mit den Händen erklären sollten. Die Variante mit den Händen wirkte deutlich natürlicher und fesselnder.
Als Nächstes ging es um die Körpersprache und wie man allein durch deren Beobachtung schon einiges über eine Person erahnen kann. Deshalb sollte man bei Präsentationen auf seine eigene, aber auch auf die des Publikums achten. So bekommt man sofort ein indirektes Feedback und kann sich so dem Publikum und dessen Interessen anpassen.
Um das Publikum zu fesseln, ist es wichtig, dass man klar und deutlich spricht. Es gibt eine einfache Übung, die man kurz vor einem Vortrag oder einer Rede machen kann, um den Mund zum klareren Sprechen zu “trainieren”. Sie heißt zwar Korkensprechen, in dem Workshop haben die Schüler sie aber mit dem Zeigefinger gemacht. Man beißt vorsichtig auf den geknickten Finger und spricht so für eine Minute ganz normal und möglichst verständlich. Das fordert die Kiefermuskulatur besonders und sorgt dafür, dass man bei der Präsentation schließlich deutlicher spricht. Aber Achtung: Dieser Effekt hält nur für kurze Zeit und nicht für stundenlange Präsentationen.
https://de.freepik.com/fotos-vektoren-kostenlos/kommunikation-menschen
Auch über Feedback tauschten wir uns aus: Feedback ist meistens gut gemeint, kann aber bei vielen in bestimmten Situationen ein merkwürdiges Gefühl hervorrufen. Wichtig ist daher, sich immer im Klaren darüber zu sein, dass die Annahme von Feedback die Wahl jedes Einzelnen ist. Man sollte aber immer versuchen, beim Geben von Feedback neben dem Verbesserungsvorschlag auch noch etwas Positives aufzubringen.
Die letzte Aufgabe war dann, das neu Erlernte anzuwenden. Jeder Schüler musste seiner Gruppe einen erfundenen Begriff, wie zum Beispiel „Eisdrache“ oder „Glühwürmchenbaum“, vorstellen und erhielt im Anschluss noch eine Rückmeldung der Gruppe. Ich persönlich fand den Workshop echt klasse, da man so einen genaueren Einblick zur Art des Präsentierens bekommen konnte. Es hat wirklich Spaß gemacht, daran teilzunehmen und die vielen Übungen auszuprobieren. Schade war eigentlich nur, dass nicht mehr Schüler dem tollen Angebot nachgegangen sind. Aber ich hoffe, dass solche Aktivitäten weiterhin und auch häufiger angeboten werden.
Magdalena Knöbel del Olmo, 10B