Eine ganze Menge – wie die jungen Archäologinnen und Archäologen erfuhren, als Herr Feiner, Griechischlehrer am AMG, die Gruppe am Nachmittag besuchte. Denn eine ganze Epoche der griechischen Kunst wird als geometrische Epoche bezeichnet.

Mit viel Bildmaterial klärte Herr Feiner sehr anschaulich darüber auf, wie sich die Kunst der Griechen entwickelt hatte: Anfangs dekorierten sie ihre Gefäße mit einfachen geometrischen Formen wie Quadrat, Raute oder Kreis und gestalteten aus diesen primitiven Formen auch menschliche Gestalten, die an die Bilder von Kleinkindern erinnern, da die Körper aus geometrischen Figuren zusammengesetzt wurden. In der archaischen Epoche entstanden bereits schöne Statuen, die allerdings noch recht steif wirkten, aber durch das sogenannte archaische Lächeln als belebt gekennzeichnet wurden. Nun folgte der Höhepunkt der griechischen Kunst, die Klassik, die ganz vom Streben nach Harmonie, nach dem Ideal bestimmt war. Diese Epoche, die etwa im 5. Jahrhundert unter Perikles ihre Blütezeit hatte, stellte Menschen in der vollendeten Bewegung dar. Im Hellenismus schließlich sehen wir unterschiedliche Strömungen, etwa das Komische, Tragische, Groteske oder auch Kitschige, der Mensch wurde nicht mehr in seinem Ideal, sondern in seiner Individualität gezeigt. Viel Spaß hatten die Kinder dabei, die einzelnen Posen der Statuen nachzustellen und so die einzelnen Kunstepochen begreifbar zu machen.

Ausgestattet mit diesem Wissen wagten sich die Mitglieder des Archäologiekurses in der Folgestunde an die Gestaltung von Terrakottavasen im Stil der geometrischen Epoche. Zu diesem Zweck wurden zunächst einzelne Muster der Originale herausgesucht und dann auf die Töpfe und Vasen übertragen. Erst im eigenen Arbeiten erkannten die Kinder, wie exakt und diffizil sich die Muster gestalteten, wie schwierig es ist, diese Musterbänder gleichmäßig auf die runde Oberfläche der Vasen zu übertragen. Dennoch entstanden sehr schöne Exemplare, die zwar nicht ganz den Originalen entsprachen, aber doch sehr antik wirkten. Die Ergebnisse können beim Schulfest im aufgebauten Triclinium der Archäologie-AG bestaunt werden, wo die Jungforscherinnen und Jungforscher herzlich zu einer römischen Cena einladen, um das spannende Archäologiejahr abzurunden.

Archaeologie Vasenmalerei 1

Archaeologie Vasenmalerei 2
Fotos: privat

Karin Kemmeter