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Dass die alten Römer nicht auf Computern tippten, war klar, aber welche Schreibmaterialien nutzte man eigentlich in der Antike? Dieser Frage spürten die Hobbyarchäologen am AMG nach und bastelten auch kurzerhand selbst antikes Schreibmaterial, um die Anwendung zu erproben.

Schrift und Schriftlichkeit waren zweifellos eine wichtige Grundlage dafür, dass sich in der Antike Hochkulturen entwickeln konnten.

Papyrus war der wichtigste Schreibstoff der Römer, den Sie vor allem aus Unterägypten importierten. Die Papyruspflanze ist eine Sumpfpflanze, deren Stile etwa vier Meter hoch werden. Das Mark der Pflanzen wird in Streifen geschnitten, gewässert und gewalzt. Danach werden die Streifen mit Überlappung aneinandergelegt, eine zweite Lage wird dazu quergelegt. Nach dem Pressen und Trocknen kann man die Streifen und Fasern nach wie vor erkennen. Papyrus wurde in Rollenform verwendet und mit Tinte und Rohrgriffel beschrieben.

Im Alltag war aber die Wachstafel das gebräuchlichste Schreibmaterial. Es gab sie in unterschiedlichen Größen und sowohl einzeln als auch als eine Art Buch. Die Holztafeln hatten eine Vertiefung, in die meist gefärbtes Wachs eingebracht wurde. Zum Beschreiben benötigte man einen Schreibgriffel, den sogenannten stilus. Ein Ende war zum Schreiben spitz, die andere Seite verbreiterte sich zu einer Art Spatel, mit dem das Wachs glattgestrichen werden konnte. Auf diese Weise konnten die Schülerinnen und Schüler der Antike ihre Fehler mit einer Art „Tintentod“ wieder ausmerzen.

Aus einzelnen Holzteilen fertigten nun die Jungarchäologen eine Tafel. Im Anschluss wurde Wachs auf einer Kochplatte erhitzt, dunkel eingefärbt zur besseren Lesbarkeit der Schrift und vorsichtig eingegossen. Als Griffel wurde ein runder Holzstab passend zugeschliffen. Das Schreiben auf der Wachstafel erforderte zwar einiges an Übung, doch mit der Zeit funktionierte das Einritzen und anschließende Glätten ganz gut. Es bleibt aber festzustellen, dass die Täfelchen nur wenig Platz boten und man nur das Wichtigste aufschreiben konnte, viel musste gerade von den Schulkindern auswendig gelernt werden. Dennoch wollte der eine oder andere die nächste Lateinhausaufgabe einmal auf Wachs schreiben.

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Karin Kemmeter